Vulkane und heiße Quellen

Leseschwierigkeit:
Kinder mit Betreuer
Im Inneren der Erde ist es heiß und feurig! Das können wir erahnen, wenn irgendwo auf der Welt ein Vulkan ausbricht und heiße, flüssige Lava auf die Erdoberfläche herausfließt. An anderen Orten gibt es heiße Quellen, wo Grundwasser im Untergrund erhitzt wird und nach oben sprudelt.
Gesteine entstehen aus dem Zusammenspiel von Mineralen, Druck, Temperatur und Zeit. Während an der Erdoberfläche geringer Druck und niedrige Temperaturen vorherrschen, ist es im Erdinneren heiß und eng. Der hohe Druck kann entstehen, wenn sich Material, z.B. Gesteinsschmelze oder Wasser, durch Erhitzen ausdehnt.
Flüssige Gesteinsschmelze im Erdinneren wird Magma genannt, und wenn sie an die Erdoberfläche kommt, Lava. Aus erstarrter Lava entstehen an der Erdoberfläche Vulkanite oder in wenigen Kilometern Tiefe sogenannte Plutonite. Metamorphite (von Metamorphose=Verwandlung), wie etwa Marmor, bilden sich aus anderen Gesteinen in großen Erdtiefen durch eine völlige Umwandlung bei starkem Druck und hohen Temperaturen – manche in sehr kurzer Zeit, manche in langsamen Prozessen.
magma

Die Namen mancher Gesteine erinnern an Götter wie z.B. den römischen Feuergott Vulkanus oder den Gott der Unterwelt Pluto.

Pluto und Vulkano

Umso spannender ist es, solche Veränderungen selbst zu sehen und erleben oder auch nur annähernd nachempfinden zu können!  (s. Action)

Ich selbst habe ganz begeistert folgende Geschichte erlebt:

Ganz nah an einem kleinen See, auf sandigem Boden, der immer feucht war vom hoch anstehenden Grundwasser, haben wir über einige Zeit hinweg immer wieder Lagerfeuer gemacht. Oft waren die Steine um das Feuer noch am nächsten Morgen warm. Eines Tages fiel mir wieder ein, dass ich etwas über Böden und die Farbe von Böden gelernt hatte: Eine typische Farbe, die in unseren Böden besonders häufig zu finden ist, ist gelbliches Braun. Sie entsteht durch eine bestimmte Oxidationsform von Eisen. Unter nassen Bedingungen, ohne Sauerstoff, entstehen dagegen graue bis graugrünliche Eisenmineralien. Und in eher trockenen, wärmeren Klimazonen –z.B. am Äquator– sind Böden durch eine andere Eisenform rot gefärbt.

lagerfeuer

Ich habe mir also vorgestellt, wie es wohl unter unserem schönen Lagerfeuerplatz im Boden aussehen mochte. Vermutlich ein bisschen gelb und dann graue Farbtöne dort, wo immer Wasser und daher kein Sauerstoff zwischen den Sandkörnern ist. Und dann müsste doch dort, wo das Feuer seine Hitze ausbreitet, das Wasser aus dem Sand verdunsten, Platz machen für Sauerstoff und gleichzeitig durch die hohen Temperaturen die Möglichkeit bieten, für die Umwandlung von Eisenmineralien in ihre rote Oxidationsform! Das wollten wir uns angucken und haben dafür vorsichtig in die Tiefe gegraben. Und tatsächlich: Auf engstem Raum haben wir gefunden, was die Natur alleine oft nur über große oder gar sehr große Entfernungen schaffen kann.

Und was ich vor Jahren in einem „Boden-Museum“ entdeckte, würde ich ja auch zu gern mal in der Natur sehen, aber das ist wohl sehr unwahrscheinlich: Glas, das durch einen Blitzeinschlag am Sandstrand entsteht! Quarzsand wird unter sehr hohen Temperaturen (über 2000 °C) flüssig und beim Erkalten zu Glas.

Fulgurit

Action:
Wenn du einen (hier in Norddeutschland typischen rundlichen) Feldstein in ein Lagerfeuer legst, wird er nach einiger Zeit glühend rot. Er behält allerdings seine Steinform, wird nicht flüssig. Dazu fehlt der hohe Druck zusammen mit noch höheren Temperaturen. Der Anblick glühend roter Steine erinnert aber an die Gesteinsschmelze und unglaubliche Feuerkraft tief im Erdinneren.
Links

https://de.wikipedia.org/wiki/Fulgurit

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